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Unterstützt von
Christian Hasucha
Kurz vor Heinde
Der Radfahrerhügel wird aufgeschüttet
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Die Radfahrer werden eingewiesen
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Auf der Kuppe eines Hügels an der Straße Richtung Heinde tritt ein Fahrradfahrer ruhig in die Pedale. Vor ihm liegt das Dorf.

Rollenlager im Hügel, auf denen die Reifen seines Rades surren, lassen ihn kein Stück vorankommen.

Der sanft ansteigende und abfallende Hügel von dreieinhalb Metern Höhe und dreißig Metern Länge wurde auf einem Feld kurz vor Heinde aufgeschüttet und mit Sommerweizen besät.

Der Radfahrer wird aus einer Gruppe von Bewerbern aus Heinde und Listringen ausgewählt. Im Juni wird er täglich in mehrstündigen Sequenzen auf dem Rad zu sehen sein. Vorbeikommende, die ihn nach seiner Funktion fragen, verweist er an Gesprächspartner im Dorf oder an den Künstler.

Für den Radfahrer bedeutet die räumliche Stillstellung die Dehnung eines jener erhebenden Momente, die der Dichter Joseph Freiherr von Eichendorff vor mehr als 150 Jahren so gern als Gleichnis für seine seelische Welt- und Naturverbundenheit beschrieb. Das Dorf selbst zeigt sich in seiner halbverdeckten Lage von dort oben in paradigmatischer Weise.

Hasucha nimmt mit dieser Arbeit den Wunsch Heindes nach Bewahrung seines ländlichen Charakters auf. Mit seiner großen Erdarbeit schafft er die Gelegenheit für einen kontemplativen Blick in die Landschaft, ohne die aktuelle Verbindung zu heutiger Schnelllebigkeit aus den Augen zu verlieren. Seine Intervention kann als temporäre Anordnung eines zeitgenössischen "Aus-der-Zeit-Seins" gesehen werden.